Mittwoch, 29. Mai 2019

Weil es mir wichtig ist: Paradies am ,,See" Teil 3 Nisthilfen

Zeit für Teil 3 meiner Gartenserie. Diesmal geht es um Nisthilfen, hauptsächlich für Vögel und Insekten. Und das nicht immer alles so läuft, wie man sich das denkt. ;)

Anfang des Jahres habe ich in meinem Garten zwei Brutkästen aufgehängt. Einmal für Nischenbrüter, einmal für kleinere Meisenart wie Blau- oder Tannenmeise. Leider lief es nicht so wie gedacht und beide wurden nicht angenommen, zumindest nicht von den Piepmätzen.......


Der Kasten oben ist nach wie vor leer, aber Anfang Mai ist uns dann aufgefallen, dass eine Hornissenkönigin (Vespa crabro) den Meisenkasten wohl zum Nestbau nutzt. Ich freue mich auf die Beobachtung des Nests während des Sommers. Wer Infos sucht, findet auf dieser Seite alles Wissenswerte zu den tollen Insekten. Der Kasten ist inzwischen fast ganz zugewachsen und von der Straße aus nicht mehr zu sehen.


Eine weitere Nisthilfe habe ich diesen Frühjahr aus einem Porotonstein/Lochziegel gebaut. Ich habe die Rückwand mit Ton verschlossen und die Stängel mit Mörtel in den Löchern befestigt, damit kein Vogel sie rausziehen kann. Wie man sieht, habe ich dafür hohle und markhaltige Stängel von verschiedenen Pflanzen verwendet (Holunder, Königskerze, Rose, Nachtkerze, Brombeeren, Himbeeren, Forsythie etc gehen gut). Mittlerweile wurden einige der hohlen Stängel von einer Grabwespe besiedelt und ich habe die besetzten Stängel farbig markiert, um zu sehen, ob etwas ausschlüpft oder ich die Stängel irgendwann ersetzen kann/muss. Im Sommer kommen hier sicher noch mehr Bewohner dazu.


Ein Stück vom Zwetschgenbaum meiner Schwiegereltern hängt seit zwei Jahren am Rosenbogen und wurde von mir mit Löchern versehen. Letztes Jahr haben sich dort einige kleinere Wildbienenarten angesiedelt (s. die hellen Nestverschlüsse).


In diesem Jahr haben sich dort noch Gehörnte Meuerbienen eingefunden, die aber irgendwann in den neuen Stamm (s. unten umgezogen sind). Eine weitere Art, von der ich leider noch kein Foto machen konnte, ist die Goldwespe, die als Parasit bei einige Wespen- und Wildbienenarten auftritt.


An einem kühlen Morgen konnte ich diese Mauerbiene (Osmia cornuta) auf dem Dach der Nisthilfe fotografieren.


Und dann vor einigen Tagen der Hammer, als meine absolute Lieblingswildbiene, nämlich die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) angefangen hat, in dem Stammstück ihr Nest zu bauen! Sie nagt sich ihre Nistgänge selbst, so dass man nicht vorbohren muss, wie bei anderen Arten. Sie ist auch lieber unbeobachtet und wohnt auf der Rückseite des Stammstücks. ;)


Dieses Jahr habe ich dann spontan aus einem Stammstück, das noch in der Garage lag, eine weitere Nisthilfe gebaut. Bisher wurden einige Löcher von Gehörnten Mauerbienen besiedelt, die vorher in dem anderen Stammstück angefangen hatten zu nisten.


Bisher wurden einige Löcher von Gehörnten Mauerbienen besiedelt, die vorher in dem anderen Stammstück angefangen hatten zu nisten. Ich markiere die Löcher inzwischen nicht mehr mit Edding oberhalb des Verschlusses, sondern mit Wasserfarbe auf dem Verschluss, so dass man sieht, ob etwas schlüpft oder die Brut abgestorben ist.


Eine weitere Entdeckung aufgrund des auffälligen Flugverkehrs Anfang Mai war die Kolonie der Ascchgrauen Sandbiene (Andrena cineraria) unter der Thujahecke. Hierzu habe ich nichts, aber auch wirklich gar nichts beigetragen. *lach* Die Tiere nisten eigentlich nur in sandigem Boden und graben ihre Löcher bis zu 40 cm tief. Wenn wir eines nicht haben, dann ist es Sandboden und aus Erfahrung weiß ich, dass hier spätestens nach 25 cm Kies und Steine kommen. Aber gut, den Damen war das völlig wurscht, was in Büchern steht........


....und hier sind sie nun. Inzwischen sind alle Löcher zu und die Brut sich selbst überlassen.


Und dann noch einer aus der Kategorie: So war das nicht geplant! ;) Im Sommer habe ich neben meinen Hauswurzen, die immer draußen sind, auch meine Kakteen auf einem Tischchen auf der Terrasse stehen. Nachdem neben dem Kakteentopf immer wieder Erdhäufchen lagen, habe ich irgendwann diese Dame ertappt, wie sie ihr Nest in dem Kakteentopf gebaut hat. Eine Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), hier auf Morgenausguck. Für den Kaktus bedeutete das einen kalten Winter auf der Terrasse. Offensichtlich hat er es jecdoch überlebt, auch wenn er jetzt etwas bleich aussieht.


Ihr seht also, dass man mit wenig Material schon einiges für die Natur tun kann, gerade was Nisthilfen angeht. Dann noch für Nahrung sorgen und die Sache läuft. Jede noch so kleine Lebensinsel zählt und kann zum Trittstein für die Natur werden!

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