Mittwoch, 3. April 2019

Weil es mir wichtig ist: Paradies am ,,See" Teil 2 Wildbienen

Die Tiere, die es mir wohl am meisten angetan haben im Garten, sind Wildbienen, sowohl die staatenbildenden wie Hummeln als auch die Solitärbienen. Anhand einiger Bilder, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, zeige ich euch, was im Paradies am ,,See" bienentechnisch so los ist.

Gute Informationen zu Wildbienen, Nisthilfen, Trachtpflanzen und zur Artbestimmung finden sich auf diesen beiden Seiten. Wildbienen.de und Naturgartenfreude.de.

Erst gestern durfte ich eine neue Art begrüßen, die ich vorher noch nicht gesehen habe: die Aschgraue Erd- oder Sandbiene (Andrena cineraria). Sie hat sich unter der Thujahecke angesiedelt und ihre Gänge gegraben. Hier sieht man ein Weibchen in der Niströhre sitzen.


Und hier ein Bild vom Sonnenbaden. Manchmal muss man einfach kurz eine Pause machen.


Da ich darauf achte, dass immer irgendwas blüht und wenn es nur kleine Blüten, wie hier der Senf sind, gibt es auch immer was für die Bienen zu holen. Hier eine sehr kleine Wildbiene, vermutlich eine aus der Art Masken- oder Keulhornbiene, aber genau kann ich das nicht sagen.


Ein absolutes Highlight aus dem letzten Jahr waren die Besuche der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) an meinem Geißblatt. Die sind sehr groß und werden deshalb von vielen Menschen für Hummeln gehalten. Auch fliegen sie sehr schnell und sind daher schwer mit der Kamera zu erwischen. Glück gehabt! :) 


Da die Tiere ganz verschiedene Materialien zum Nisten benötigen, habe ich einiges an Nisthilfen aufgehängt, z.B. markhaltige und hohle Stängel von Holunder, Brombeere, Wildrose, Königskerze etc. Hier sieht man den Popo einer kleinen Wildbiene, die sich einen Gang in einen Wildrosenstängel nagt. Aber auch gebohrte Holzblöcke, Nistziegel oder hohle Stängel in allen Variationen sind nützlich, wenn richtig gemacht (s. Link oben).


Eine Begegnung der besonderen Art hatte ich im letzten Jahr. Neben meinen Kakteen und Hauswurzen lagen immer wieder kleine Häufchen Sand und Erde. Dann beim Gießen kam der Verursacher zum Vorschein, nass und elend: eine Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella).  (Sorry nochmal für die Dusche!)


Zum Glück habe ich die Dame nicht vertrieben und sie hat munter weiter ihre Niströhre gebaut. Hier auf Ausguck am frühen Morgen. Der Kaktus musste dann leider den Winter draußen verbringen, da die Bienen als Larven überwintern und ab Juni ausfliegen.


Ein Männchen der Mai-Langhornbiene (Eucera longicornis) auf dem Thymian. Ich hatte ihn dort zur Erholung abgesetzt, da ich ihn kurz vorher vor dem Ertrinken retten musste. Die Fühler sind echt DER Hammer!



Und nun zu meinen Favoriten, den Hummeln. Ich mag diese pelzigen Viecher einfach! Hier eine Steinhummel (Bombus lapidarius) an den Blüten des Hauswurzes. Eine tolle Bestimmungshilfe für die häufigsten Hummelarten findet sich hier.


Letztes Jahr habe ich im Sommer eine Skabiose gekauft. Als ich sie rausgestellt habe, waren innerhalb von fünf Minuten unzählige Bienen und Hummel an den Blüten. Hier eine Ackerhummel (Bombus pascuorum) und unten vermutlich eine Sechsbindige Furchenbiene (Halictus sexcinctus).


 Und hier eine Erdhummel (Bombus terrestris) in einer Zucchiniblüte.


Und wo viele Bienen sind, da taucht auch ein Räuber aus der Familie der Grabwespen auf: ein Bienenwolf (Philanthus triangulum). So finden alle ihre Nahrung. ;)


Ich hoffe, der kleine Ausflug in die Welt der Wildbienen hat euch gefallen und auch gezeigt, dass im kleinsten Garten Platz für Natur ist. Jede Blüte zählt! :)


1 Kommentar:

  1. Die Bienen sind für uns so wichtig. Tolle Fotos! Schön, dass sie bei dir ein gutes Leben haben. GlG, Valerie

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